Schlagwörter
Corvus Corax, Manfred Schröder, Rabe, Rabengedicht, Vogel, Vogelgedicht
© Manfred Schröder
Ein Rabe kommt geflogen,
im Schnabel einen Brief.
Raben bringen schlechte Kunde
und ich erschrecke tief.
Warum kein and’rer Vogel?
Warum die Lerche nicht?
Der Rabe setzt sich nieder,
zu mir ins Dämmerlicht.
Des Rabes Blick ist dunkel;
ich nehm den Brief zur Hand.
Und öffne ihn behutsam;
der Rab’ schaut unverwandt.
Darin das Ziel der Reise,
auch ein Zettel liegt anbei.
Darauf steht geschrieben,
dass dies die letzte sei.
Der Rabe scheint zu lächeln
und nickt mir freundlich zu.
Ich nehme, was ich brauche:
Wanderstab und Schuh.
Ein Blick zurück, ich gehe;
vor mir mein letztes Ziel.
Ich brauch nicht lange wandern,
es ist nicht weit bis Kiel.
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→ Rabenfotos auf dem Vogelfotos-Blog
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